Moosach-Öffnung
Auf dieser Seite finden Sie Informationen rund um die Öffnung der Moosach in der Oberen Hauptstraße in Freising.
Gemütlich entlang der Moosach inmitten der historischen Altstadt flanieren, auf den Sitzstufen ein Eis schlecken, die Füße im Wasser baden: In wenigen Jahren werden die Freisingerinnen und Freisinger das plätschernde Gewässer genießen können!
Das Anliegen: Herz der Innenstadt-Neugestaltung ist die Freilegung der unterirdisch fließenden Moosach in der Oberen Hauptstraße. Als erlebbares Element trägt die offene Moosach zu Aufwertung der gesamten Altstadt bei. Durch breite Brücken soll das urbane Gewässer in Teilabschnitte gegliedert werden. Die Südseite der Moosach wird mit Sitzstufen gestaltet.
Die Umsetzung: Der Weg dorthin erforderte komplizierte Vorbereitungen und Abstimmungsgespräche, weil bei einem Eingriff in ein Gewässer ein Planfeststellungsverfahren vorgeschrieben ist. Im Februar 2017 wurden die Unterlagen beim Landratsamt Freising eingereicht, im Frühjahr 2019 erfolgte der Planfeststellungsbeschluss. Im September 2019 wurde der Projektbeschluss vom Stadtrat gefasst. Somit konnte es im Mai 2020 mit der Umsetzung endlich losgehen. Moosach-Öffnung und barrierefreie Neugestaltung der Oberen Altstadt werden bis Ende 2022 andauern - dann aber ist es soweit und wir können das offen fließende Gewässer erleben.
Ein elementares Thema für die Moosach-Öffnung ist der Brandschutz, denn für Feuerwehreinsätze muss ausreichend Platz zur Verfügung stehen. Entschieden hat man sich dafür, das Bachbett etwas näher an die Ladenzeile zu rücken, was ein Anleitern über die Moosach hinweg ermöglicht. Im westlichen Abschnitt bleibt der Bachlauf aus Brandschutzgründen weiterhin abgedeckt.
Rütteltests November 2015
Wie beschrieben, erfordert es der Brandschutz, das Bachbett näher an die Häuserzeile heranzurücken. Für die Verlegung des Bachlaufs werden Baugruben von ca. drei Metern Tiefe und bis zur sieben Metern Breite gegraben, die trocken sein müssen. Spundwände, die mit hoher Frequenz in den Boden gerüttelt werden, sollen dafür sorgen, das Grundwasser aus diesen Baugruben herauszuhalten.
Zur Vorbereitung hat die Stadt Freising im November 2015 unter Realbedingungen testweise acht Meter lange Spundbohlen auf der Südseite der Oberen Hauptstraße an drei Versuchsorten in den Boden gerammt und danach wieder gezogen. Ziel der Rüttelversuche war es, eine detaillierte Einschätzung der Auswirkungen auf die umliegenden Gebäude zu erhalten, wenn zur Verlegung des Bachbetts mit einem großen Rammgerät Spundwände verbaut werden. Dafür wurde bei dem Testlauf in den benachbarten Häusern die Schwinggeschwindigkeit gemessen am Boden und unter den Dächern. Ergebnis des Gutachters: Die zulässigen DIN-Normen wurden "gut oder sogar sehr gut eingehalten". Somit sind Gebäudeschäden beim Einrütteln der Spundwände nicht zu erwarten.